Der Carinanebel, in dem sich der Stern „Eta Carinae“ befindet (siehe unten). Bild: wikipedia
Beim stöbern bin ich auf ein wirklich tolles Online-Tool gestoßen. Astronomen der Ruhr-Universität Bochum haben das bislang größte astronomische Bild aller Zeiten erstellt. Das Bildformat spricht für sich: es besteht aus 46 Milliarden Bildpixel und ist 194 Gigabyte groß!!! Verwendet wurden Einzelbilder, die fünf Jahre lang zusammengestellt wurden.
Hier geht’s zum Tool -> http://gds.astro.rub.de/
Seit ebendiesen fünf Jahren überwachen Bochumer Astronomen unsere Galaxie auf der Suche nach Objekten mit variabler Helligkeit. Das können zum Beispiel Sterne sein, an denen Planeten vorbeiziehen, oder Mehrfachsysteme, in denen Sterne einander umkreisen und sich von Zeit zu Zeit gegenseitig verdecken. Nacht für Nacht macht das Team vom Lehrstuhl für Astrophysik zu diesem Zweck Aufnahmen vom Südhimmel. Sie nutzen dafür die Teleskope der Bochumer Universitätssternwarte in der Atacama-Wüste von Chile. Über 50.000 neue variable Objekte, die bislang nicht in den Datenbanken verzeichnet waren, haben die Forscher bereits entdeckt.
Das Gebiet, das die Astronomen beobachten, ist so groß, dass sie es in 268 Felder aufteilen müssen. Jedes Feld fotografieren sie immer wieder im Abstand von wenigen Tagen. Durch Vergleich der Aufnahmen können sie die variablen Objekte identifizieren. Die Einzelaufnahmen der 268 Felder hat das Team zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Nach mehreren Wochen Rechenzeit entstand dabei eine 194 Gigabyte große Datei, in die Aufnahmen mit verschiedenen Filtern eingegangen sind.
Mithilfe des Online-Tools könnt ihr euch das komplette Band der Milchstraße auf einen Blick ansehen oder hineinzoomen und bestimmte Bereiche betrachten. In einem Eingabefenster, das die Position des angezeigten Bildausschnitts wiedergibt, kann auch gezielt nach Objekten gesucht werden. Durch Eintippen von „Eta Carinae“ (siehe Bild oben -> eingebettet in den „Carinanebel„) fährt das Tool zum Beispiel auf den entsprechenden Stern; der Suchbegriff „M8“ zeigt dem Betrachter den „Lagunennebel„. Also ein wirklich schönes Werkzeug, zum entdecken oder auch einfach nur, um dieses wahnsinnig tolle Werk zu bestaunen.
Weiterführender Link:
Preprint des Fachartikels zu der Durchmusterung der Milchstraße auf arxiv.org
wow….das ist ein wirklich cooles Spielzeug !!! ganz lieben Dank…ich bin dann mal weg 😉
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Na gerne doch. Bin auch weg, muss morgen früh wieder 6 Stunden heim fahren 😦
Liebe Grüße, Chris
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Hauptsache heim 😉 Liebe Grüße, Ann
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